Das Erzählcafè im Stadtteilzentrum Gotha-West ist ein Projekt der Servicestelle Integration der Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Westthüringen. Willkommen in Gotha unterstützt das Erzählcafè. Das Erzählcafè schafft einen sozialen Treffpunkt für Zugewanderte. Hier kann spielerisch Deutsch gelernt werden, es finden Beratungen z.B. zum Thema „Arbeit“ statt und Ehrenamtliche können sich hier in lockerer Atmosphäre engagieren. Es ist eine gute Möglichkeit für Frauen mit Kindern außerhalb ihrer Wohnung sozialen Kontakt zu haben. In einer Kinderecke können die Kinder spielen, während sich die Mütter unterhalten. Das Erzählcafè dient als Anlauf- und Treffpunkt der Menschen aus allen Nationen und wird gern von Vereinen und anderen Institutionen aufgesucht, um Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund aufzubauen.
Die EFA – Koordinierungsstelle für Ehrenamt in der Flüchtlingsarbeit (Diakonie Gotha), die Servicestelle Integration der Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Westthüringen und Willkommen in Gotha haben sich 2017 zusammengetan, um regelmäßige Ehrenamtstreffen in gemütlicher Atmosphäre zu organisieren. Ein regelmäßig stattfindender Stammtisch sollte den Austausch unter den Ehrenamtlichen erleichtern. Verschiedene Themen wurden angesprochen, wie die finanzielle Unterstützung der Ehrenamtsarbeit. Bei einer gemütlichen Weihnachtsfeier wurde musikalische Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen mit dem Oudspieler Mohammad Alfaham geboten. Anne-Marie Störger (JUH) erzählte von ihren Reisen in den Nahen Osten.
Der Vortrag gab einen subjektiven Bericht über Syrien – über das Land, die Menschen, die Kultur. Prof. Dr. Jan-Waalke Meyer hat fast 40 Jahre in Syrien als Archäologe gearbeitet. Wenn er an Syrien denkt, dann fällt ihm sofort der Titel eines Buches von Agatha Christie, die das Land selbst besuchte, ein: „Erinnerungen an glückliche Tage“. Prof. Dr. Jan-Waalke Meyer vermittelte anschaulich dieses Glück, welches er durch Begegnungen mit Menschen, durch die Arbeit, aber auch durch die Landschaften und Städte erlebt hat. Das antike Syrien steht für den Beginn der Sesshaftigkeit des Menschen, für eine urbane Lebensweise, für Multikulturalität trotz eines durch die Wüstensteppe sehr eingeschränktem Lebensraumes. Das heutige Syrien ist zerrüttet vom Bürgerkrieg, Kulturgüter sind zerstört, viele Menschen mussten und müssen fliehen.
Prof. Dr. Jan-Waalke Meyer (Jg. 1945) studierte Vorderasiatische Archäologie, Altorientalische Philologie und Klassische Archäologie. Von 2000 bis 2003 war er Vorsitzender der Deutschen Orient Gesellschaft und gewählter Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er hat sich jahrzehntelang neben seiner Arbeit als Archäologe, auch sozial in Syrien engagiert und zahlreichen Menschen im Land nicht nur Arbeit gegeben, sondern auch stets geholfen, wo es Not gab. Er verhalf zahlreichen syrischen Studenten zu einer Ausbildung in Deutschland.
Bei Nouroz/Newroz (Bedeutung: Neuer Tag) handelt es sich um ein Frühlingsfest, welches in verschiedenen Regionen, insbesondere in Syrien, der Türkei, dem Iran, dem Irak, aber auch in Zentralasien, Russland und auf dem Balkan, traditionell am 20. oder 21. März gefeiert wird. 2009 wurde das Fest in die UNESCO-Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen bestätigte 2010 den Begriff Internationaler Nouruz-Tag als offizielle Bezeichnung. Die Anfänge des Nouroz/Newroz – Festes reichen bis 3000 Jahre zurück. Traditionell werden zum Neujahrsfest im Rahmen eines Volksfestes ein Feuer entzündet, es wird getanzt und ein Festessen veranstaltet. Die Menschen ziehen hierfür zu einem Ausflugort oder auf einen Festplatz. Im persischen Sprach- und Kulturraum wird der Tisch mit Haft-Sin (7 Elementen) geschmückt. Dazu gehören Kräuter (Weizen-, Gersten- oder Linsensprossen), ein Pudding aus Weizen, Knoblauch, Mehlbeere, Essig, Gewürzsumach und Äpfel. Diese stehen für Munterkeit, Wohltat und Segen, Schutz, die Saat des Lebens, Fröhlichkeit, dem Geschmack des Lebens und Gesundheit. Weiterhin werden Hyazinthen (für Freundschaft), Münzen (für Wohlstand), ein Spiegel (für Reinheit und Ehrlichkeit), ein Kerze (für Feuer), ein bemaltes Ei (Fruchtbarkeit), ein Goldfisch im Wasser (Glück) und ein Buch (Weisheit) auf die Tafel gestellt. Fotos erinnern an verstorbene Familienmitglieder oder an entfernt lebende Verwandte. Außerdem wird am Mittwoch vor dem Fest ein Feuer (Mittwochsfeuer, Feuer von Sada) entzündet. Kinder ziehen am Abend zuvor mit Töpfen und Topfdeckeln, auf die sie schlagen, von Haus zu Haus und bekommen Süßigkeiten oder kleine Geschenke. In der Türkei und in Syrien wurden die Newroz-Feiern jahrzehntelang verboten, weil es sich um ein nicht religiöses Fest handelt und es als Ausdruck des Widerstandes gegen Unterdrückung gilt. Eine syrische Tanzgruppe zeigte traditionelle Tänze. Es gab landestypischen Essen. Im Außengelände wurde eine Feuerschale aufgestellt, um den wichtigen Teil des Anzünden eines Feuers beim Newrozfest auszuführen. Diese Veranstaltung war eine Kooperation mit dem Asylkreis Tabarz. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer unterstützten das Gelingen des Festes.
Der Ostermarkt im Stadtteilzentrum Gotha-West war eine Veranstaltung für die Begegnung der neuen und alten Bürger des Stadtteils. Neben kostenlosem Kaffee und Kuchen konnten die Kinder Kekse verzieren und an einem Basteltisch Schafe und Osterhasen gestalten. Auf der Freifläche suchten die Kinder versteckte Osterkörbchen. In den Räumlichkeiten war die Ausstellung des syrischen Fotographen Raed Al Housen zu sehen, welcher über 6000 Bilder von Gotha gemacht hat und seine Eindrücke von seiner neuen Heimat festgehalten hat. Eine Auswahl der Bilder war nicht nur zum Ostermarkt ausgestellt, sondern diese sind nun ständig im Stadtteilzentrum zu sehen. Weiterhin zeigte Ahmad Shihab Alwan kleine Filme von Gotha, die er selbst gedreht hat. Der armenische Zeichner Arto Sergsian zeichnete „live“ an einem Tisch und animierte Kinder, das Zeichnen auszuprobieren. Unser Freiluftschach lud zum Verweilen ein. Der Weltladen Gotha e. V. bot seine Waren an und erklärte Interessierten die Idee des Fair Trade. Eine Tafel informierte über Osterbräuche aus aller Welt.
Ziel des Fachtages „Was bedeutet Integration?“ war es, das Thema von verschiedenen Standpunkten aus zu beleuchten und darüber zu diskutieren, wie Integration gelingen kann. So gab Uwe Rossbach (Projektleiter Willkommen in Gotha) ein politisches Statement. Ernst-Martin Stüllein (Lamitiè) referierte über die Situation in Stadt und Landkreis Gotha. Michael Hagel (IBS) gab Anregungen zur Arbeitsmarktintegration und Anne Störger (Servicestelle Integration der Johanniter-Unfall-Hilfe) stellte die Gesellschaft im Nahen Osten dar. Selbstverständlich wollten wir zu diesem Fachtag aber nicht nur über Menschen mit Migrationshintergrund sprechen, sondern sie auch zu Wort kommen lassen. So sprach José Paca (Ausländerbeirat Erfurt) über seine Erfahrungen. Janny Guevara stellte das MigraNetz (Netzwerk der Migrantenselbstorganisationen Thüringens) vor. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Tyra Falta (Stadträtin, Bündnis 90/Die Grünen), Ernst-Martin Stüllein (Lamitè), Janny Guevara (MigraNetz Thüringen) und Thomas Bohn (Handwerkskammer Erfurt) unter der Moderation von Uwe Rossbach diskutierte die Runde zusammen mit den Anwesenden über Integration.
Das Sommerfest des Stadtteilzentrums stand im Zeichen der Begegnung. Für die Kinder gab es eine Hüpfburg auf der Freifläche, das Spielmobil des Kreisjugendringes und verschiedene Spiele, wie Sackhüpfen und Eierlauf. Ferner gab es eine Bastelecke. Der Weltladen Gotha e. V. bot sommerliche Waren an und erklärte die Themen Fairer Handel und Nachhaltigkeit. Die Seniorengruppe des Stadtteilzentrums wurde zu Kaffee und Kuchen geladen. Die anderen Gäste konnten Bratwürste essen oder Kaffee und Kuchen genießen. Beim beliebten Freiluftschach trafen sich Jung und Alt. Viele fleißige Helfer aller Nationen halfen beim Aufbau der Hüpfburg und beim Gelingen des Festes.
Was tun wenn man in einer fremden Stadt, an einem fremden Ort ankommt? Vielleicht einen Spaziergang durch die Straßen, um möglichst viele Eindrücke zu gewinnen? So zumindest gehen viele Menschen vor, um sich in ihrer Umgebung zu orientieren. Im Rahmen des Projektes "Willkommen in Gotha" (Arbeit und Leben Thüringen) werden in der Ausstellung „Gotha – aus einer anderen Perspektive“ vom 10. bis 28. Juli 2017 im Neuen Rathaus (Ekhofplatz 24) fotografische Arbeiten des syrischen Künstlers Raed Al Housen präsentiert. Er lebt seit zwei Jahren in der Stadt und dokumentierte seine Eindrücke bereits im April in Form einer Ausstellung von Fotografien im Stadtteilzentrum Gotha-West. Für den ausgebildeten Designer und Fotografen, spielt neben der Motivsuche auch die digitale Bearbeitung der Fotografien eine wichtige Rolle. Die Arbeiten zeigen Orte von Gotha, die unter anderem durch farbige Nachzeichnungen sowie veränderte Belichtungszeiten, einen künstlerisch-dokumentarischen Blickwinkel präsentieren. Gerade die Farbigkeit ist ein bewusst gewähltes Stilmittel, um einzelne Motive in den Vordergrund zu stellen. Die meist großformatig angelegten Bilder zeigen neben der Architektur auch die Natur in Gotha und laden den Besucher ein, die Stadt aus einer vielleicht etwas anderen Perspektive neu zu betrachten.
Ziel des Fachtages war es, MigrantInnen, interessierte Institutionen und soziale Träger über Möglichkeiten der Migrantenselbstorganisation zu informieren. Medine Yilmaz (Ehrenamtskoordinatorin, Thüringer Ministerium für Migration, Justiz und Verbraucherschutz) stellte ihre Arbeit über Migrantenselbstorganisationen in Thüringen vor. Sie betonte dabei, dass Gotha bisher kein Integrationskonzept oder einen Integrationsbeauftragten hätte, auch eine Migrantenselbstorganisation würde fehlen. Rea Mauersberger (MigraNetz Thüringen) informierte über die Möglichkeiten der Selbstorganisationen (Vereine, Ausländerbeirat) und stellte das MigraNetz Thüringen vor. Jose Paca und Ayman Qasarwa berichteten über ihre Arbeit im Ausländerbeirat Erfurt und Weimar.
Zum Tag der offenen Tür im Stadtteilzentrum Gotha-West mit dem Motto „Internationale Spiele in Gotha-West“ haben wir Groß und Klein eingeladen, spannende Spiele aus aller Welt zu spielen und internationales Essen zu genießen. Wir haben am Tag der offenen Tür ein buntes, internationales Buffet aufgebaut, welches regen Zuspruch durch die Besucher erfuhr. Außerdem haben wir auf verschiedenen Tischen internationale Spiele angeboten. Folgende Spiele umfasste das Programm: Das Spiel Bilboquet mit einem Becher und einer Kugel wurde von den Inuit in Kanada entwickelt und diente ursprünglich magischen Zwecken. Es gelangte nach Frankreich, gehörte dort zu den beliebtesten Vergnügungen des 16. Jahrhunderts und wanderte später nach Japan. Auch das Kaipsak der Inuit auf Grönland verlangt hohe Geschicklichkeit – hierbei setzen sich Kinder in einen Kreis. Ein Kind dreht einen Kreisel und muss solange sich der Kreisel dreht den Kinderkreis umrunden. Hört der Kreisel sich vorher auf zu drehen, scheidet das Kind aus. Der philippinische Windball erfordert viel Puste, denn zwei Spieler pusten einen Tischtennisball über einen Tisch in das jeweils gegnerische Spielfeld. Fällt der Ball herunter, bekommt der Gegenspieler einen Punkt. Dieses Spiel war beim Tag der offenen Tür besonders bei den Jungen beliebt. Köpfchen braucht man bei dem amerikanischen Kalaha und beim Freiluftschach. Bei anderen Spielen benötigt man nicht mehr als ein paar Steinchen oder Schneckenhäuser. An diesem Nachmittag reisten wir von 14 bis 18 Uhr mit viel Spaß in Gotha-West spielend um den Globus. Der Weltladen Gotha hatte einen kleinen Stand aufgebaut. Wir haben fair gehandelten Tee und Kaffee angeboten und mit viel Informationsmaterial auf Nachhaltigkeit und Fair Trade hingewiesen. Unter den Speisen des Buffet war die „Herbstliche Linsensuppe“ aus dem Rezeptheft zur Fairen Woche 2017. Das Rezeptheft lag zum Mitnehmen aus.
Als der Krieg in Syrien bereits vier Jahre andauerte, verließ der damals 17-jährige Abdulazez Dukhan 2015 seine Heimatstadt Homs mit seiner Familie. Sie flohen zunächst in die Türkei. Dort sah die Familie keine Zukunft für sich, so dass sie sich im Februar 2016 mit 40 anderen Menschen in einem Schlauchboot auf den Weg nach Chios, Griechenland, machten. Von dort aus wollten sie weiter Richtung Zentraleuropa. Im März, als in Europa nach und nach die Grenzen geschlossen wurden, warteten sie in Idomeni auf die Weiterreise. Dort endete ihr Weg zunächst am Grenzübergang von Griechenland zu Mazedonien. Es folgten fünf Monate in verschiedenen Camps in Griechenland, bevor die Familie in eine der raren Wohnungen ziehen durfte. Von Freiwilligen bekam er eine Kamera und einen Laptop geschenkt und brachte sich selbst das Fotografieren und Bildbearbeiten bei. Er fing an, in den Camps den Alltag in Form von Fotografien zu dokumentieren und diese über soziale Netzwerke zu verbreiten. Durch seine Fotografien und Texte möchte er der Welt zeigen, was es bedeutet, die eigene Heimat zu verlieren und über eine lange Zeit unter unwürdigen Bedingungen und mit ungewisser Zukunft leben zu müssen. Immer noch warten tausende Menschen in Griechenland und anderen Ländern oft ohne Perspektive auf eine Weiterreise in andere EU-Staaten. Abdulazez lebt seit Ende April 2017 in Belgien.
Die Ausstellung war eine Wanderausstellung des DGB-Bildungswerks Thüringen und der Initiative Vielfalt Leben, die auch in anderen Thüringer Städten zu sehen ist. Der Projektpartner vor Ort waren "Willkommen in Gotha" (Arbeit und Leben Thüringen) in Kooperation mit Bildung Vereint e.V., KommPottPora e. V., der Stadtteilarbeit Gotha-West und dem Projekt BIWAQ.
Die Andreasnacht, polnisch Andrzejki, wird traditionell am 30. November gefeiert. Der heilige Andreas ist der Schutzheilige der Fischer, der Liebenden und des Ehestandes. Zahlreiche Bräuche gibt es zu dieser Zeit des Jahres. So heißt es, wenn man in ein Feuer schaut und dazu ein Sprüchlein aufsagt, erscheint das Gesicht des Zukünftigen im Spiegel. Ein anderer Brauch besagt, wenn man ein Brötchen in drei Bissen isst, wird man den nächsten, dem man begegnet, heiraten. Während die Andreasnacht in Thüringen weitestgehend in Vergessenheit geraten ist, feiern die Menschen in Polen jedes Jahr das Fest Andrzejki, ähnlich wie Silvester, um das neue Kirchenjahr einzuläuten. Auf Initiative von Lucyna Festag mit Unterstützung der katholischen Gemeinde und dem Projekt Willkommen in Gotha (Arbeit und Leben Thüringen) feierten polnische und deutsche GothaerInnen ausgelassen vorfristig im Gemeindehaus der katholischen Kirche. Die Musikgruppe „Spirit of Poland“ bestehend aus fünf Polinnen untermalte das Programm musikalisch und gesanglich. Die stimmungsvollen polnischen Lieder brachten den Saal in Bewegung – es wurde geschunkelt und getanzt. Die polnische Polonaise ist dabei anders als die hier zu Lande übliche Reihe, ein Paartanz, bei dem rhythmisch durch den Saal geschritten wird. Lucyna Festag begleitete temperamentvoll den Abend und erklärte den Besuchern die Bedeutung und Bräuche des Festes. Sie hatte sich als Zigeunerin verkleidet, denn in Polen gehört das Wahrsagen zur Andreasnacht. Heißes Wachs wird dabei durch das Loch eines alten Schlüssels in kaltes Wasser gegossen. Die entstandene Figur zeigt die Zukunft. Der Großteil der rund 50 Anwesenden nutzte das Angebot mit großem Spaß. Am reichhaltigen Buffet ließen sich die Besucher auch viele polnische Spezialitäten schmecken. Einige Gothaer aßen zum ersten Mal Piroggen, ?urek, eine Sauermehlsuppe, Szczawiowa, eine Sauerampfersuppe sowie das Krautgericht Bigos und fanden lobende Worte über die Kochkunst unserer östlichen Nachbarn. Ziel der Veranstaltung war es, den Gothaern mit polnischen Wurzeln, die Möglichkeit zu geben, ihre Tradition auch in unserer Stadt zu leben und sich hier heimischer zu fühlen. Interessierte konnten polnische Kultur hautnah erleben. Alle waren sich einig, nächstes Jahr wird die Andreasnacht in Gotha wieder gefeiert.
Jährlich findet die „Aktionswoche Willkommenskultur“ des Welcome Centers Thuringia (Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung), welche unter dem Motto „Herzlich Willkommen in Thüringen!“ steht, statt. Wir beteiligten uns an den zahlreichen thüringenweiten Aktionen und Veranstaltungen und luden am Samstag, den 25.11.2017, ab 10:00 Uhr zu einem Bürgerfrühstück ein. Nachbarn, Kollegen, Verwandte und Freunde trafen sich zum Probieren von internationalen Frühstücksvarianten in gemütlicher Atmosphäre, tauschten sich dabei aus und lernten sich besser kennen. Es kamen sowohl alleinstehende Personen, als auch Familien, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, jung und alt.
Die Veranstaltung wurde organisiert von dem Projekt "Willkommen in Gotha" (Arbeit und Leben Thüringen) und der Servicestelle Integration der Johanniter-Unfall-Hilfe Regionalverband Westthüringen in Kooperation mit Bildung-Vereint e. V., KommPottPora e. V. und der Stadtteilarbeit Gotha-West.
Was bewegt deutsche Frauen zum Islam zu konvertieren? Dieser Frage ging Anne-Marie Störger im Rahmen Ihres Studiums an der Universität Erfurt nach. Sie befragte 4 konvertierte Frauen der Landeshauptstadt zu ihrem Lebensweg, ihrer Motivation und ihrem Entschluss. Alle Frauen sind an das Internationale Islamische Kulturzentrum Erfurter Moschee e. V. angebunden und leben hier ihren Glauben. Frau Störgers Ergebnisse wurden im Rahmen der Erfurter Beiträge zur Westasiatischen Geschichte unter dem Titel „Neue Musliminnen am Beispiel des Internationalen Islamischen Kulturzentrums Erfurter Moschee e. V.“ publiziert. Anne-Marie Störger ist Historikerin und Politikwissenschaftlerin des Nahen Ostens. Sie arbeitete mehrere Jahre in Syrien, Marokko, im Libanon, Jordanien und Palästina. 2015 half sie ehrenamtlich in einem Flüchtlingslager in Jordanien. Im Moment ist sie für die Servicestelle Integration der Johanniter-Unfall-Hilfe in Gotha tätig.
Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit Abzug der Nato-Truppen 2014 drastisch verschlechtert. Hunderttausende Menschen befinden sich auf der Flucht. Es gibt aber zwischen Krieg und Terror auch ein alltägliches Leben. Tahora Husaini wird in ihrem Vortrag Afghanistan vorstellen. Der überwiegende Teil der afghanischen Bevölkerung ist unter 25 Jahre alt. Kann die junge Generation helfen, die Lage zu verbessern? Welche Rolle können Frauen bei der Veränderung der Gesellschaft einnehmen? Dies sind nur einige Fragen, die Tahora Husaini beleuchten wird. Die Afghanin Tahora Husaini wurde 1990 in Mashhad / Iran geboren. Sie hat in Indien Handel studiert und zwei Jahre in Afghanistan bei einer Zivilgesellschaft gearbeitet. Durch ein Stipendium konnte sie an der Universität Erfurt studieren und hat mit dem „Master of Public Policy“ abgeschlossen. Seit Oktober 2016 arbeitet sie beim Institut für Berufsbildung und Sozial Management (IBS) in Erfurt. Sie berät Mütter mit Fluchthintergrund, insbesondere afghanische Frauen zu beruflichen Fragen. Sie ist unter anderem Mitveranstalterin des Afghanischen Kulturfestes im Rathaus Erfurt. Ferner hat sie eine Fotoausstellung über das alltägliche Leben in Afghanistan in Saalfeld und eine Fotoausstellung über Diskriminierung gegen Migrantinnen in Thüringen organisiert.
Die "Russische Woche" wurde von der Stadtbibliothek Gotha organisiert. Das bunte Programm umfasste Lesungen, Vorträge, Musik, Ausstellungen, Stadtführungen, russische Küche u.a. Bei Vorträgen und Lesungen sprachen der bekannte Fernsehmoderator Steffen Quasebarth und der ZDF-Korrespondent Roland Strumpf. Der Kalinka-Chor umrahmte musikalisch den Eröffnungsvortrag des Oberbürgermeisters Knut Kreuch, welcher über "Mütterchen Russland, Väterchen Frost und göttliches Gotha" referierte. Der Kindergarten "Sonnenblume" führte das russische Märchen "Das Rübchen" auf. Der Märchenerzähler Andreas von Rothenbarth verzauberte die Kinder mit russischen Geschichten. Bei einem reichhaltigen Buffet einer Köchin mit russischen Wurzeln konnte das Land auch kulinarisch erlebt werden. Ein Stadtspaziergang erklärte die deutsch-russischen Beziehungen Gothas. Auch Schloss Friedenstein und die Forschungsbibliothek Gotha beteiligten sich mit thematischen Führungen am Programm.
Willkommen in Gotha gehörte zu den Unterstützern der Russischen Woche.
Zum Frühlingsanfang am Dienstag, den 20. März 2018, ab 14 Uhr fand im Stadtteilzentrum Gotha-West (Humboldtstraße 83) unser diesjähriger Ostermarkt statt. Zum Programm gehörten ein lustiges Ostereiersuchen, Basteln, Freiluftschach sowie Kaffee und Kuchen. Weil Gotha im vergangenen Jahr 500. Fairtrade Stadt Deutschlands wurde, präsentierte der Weltladen Gotha zu unserem Ostermarkt sein umfangreiches Sortiment an fair-gehandelten Süßigkeiten, Kaffee, Spielzeug und vielem mehr. Olaf Rost (Weltladen Gotha) hat einen Film zum Fairen Handel gezeigt und über die Idee Fair Trade informiert.
„In der Vergangenheit haben Menschen in Gesprächszirkeln zusammengesessen, sich gegenseitig zugehört, Geschichten erzählt, Situationen und Perspektiven erörtert.
In diesen Zirkeln haben die Menschen gelernt sich gegenseitig zuzuhören und die Perspektive des jeweils anderen zu verstehen und ihren Standpunkt im alltäglichen Leben und ihre Herausforderungen Gehör zu schenken und zu verinnerlichen. Wenn es einen Konflikt gibt, kann der Dialog den Frieden bringen. Wenn es Frieden gibt, so kann der Dialog Harmonie vermitteln. Wenn es einen Dialog gibt, so kann er Freundschaft bringen. Wenn wir in Freundschaft leben, kann der Dialog nützliche Wege eröffnen“
(Übersetzt aus einer Rede des Königs von Jordanien Abdullah II)
Anne - Marie Störger (Servicestelle für Integration der Johanniter-Unfall-Hilfe, Regional-verband Westthüringen) startete im Januar 2018 eine 11-wöchige Reise in den Nahen Osten. Sie berichtete regelmäßig über ihre Erlebnisse in TA und TLZ. Frau Störger wird in ihrem reichbebilderten Vortrag einen Einblick in die aktuelle Lage und in die Lebenswelten in Jordanien und Palästina geben. Auf ihrer Reise durch zwei Länder, die außer Kunst und Kultur noch wesentlich mehr zu bieten haben, traf sie großartige Menschen, bewunderte die Vielfalt und Gastfreundlichkeit. Sie besuchte ebenso Flüchtlingslager und möchte über die Situation vor Ort informieren.